Lernfeld 13 - Wirtschaft/BAO

von Nuri Bozyigit

Themenwoche Nr. 20 (zweites Jahr)  

Arbeitszeit: 19.02.18 bis 23.02.18

Ziele

1. Ich kann die Begriffe "Einzelkosten" und "Gemeinkosten" erklären, sie voneinander unterscheiden und sie praktizieren, um ein Beispiel zu veranschaulichen. 

2. Ich kann die Begriffe "fixe Kosten", "variable Kosten" und "Gewinnschwelle" erläutern und mit entsprechenden Mitteln/Beispielen veranschaulichen. 

3. Ich kann die im Lernjob gegebene Betriebsabrechnungsbogen vervollständigen.

4. Ich kann die grundlegenden Fragen im Lernjob mit eigenen Worten entsprechend beantworten.

Lernnachweis

1. In Textform "Einzelkosten" und "Gemeinkosten" erklären und gegeben falls weitere Mitteln nutzen, um sie zu veranschaulichen.

2. In Textform und eventuell mit weiteren Mitteln die Begriffe "fixe Kosten", "variable Kosten" und "Gewinnschwelle" erklären und hier bereitstellen.

3. Eine Tabelle erstellen, der die im Lernjob gegebene Betriebsabrechnungsbogen vervollständigt veranschaulicht. 

4. Eine Liste erstellen, der die im Lernjob gestellten Fragen beantwortet und sie hier bereitstellen.

Weg (wie ich meine Ziele erreiche)

1. Die Aufgaben aus dem Buch “IT-Berufe - Wirtschafts- und Geschäftsprozesse” anschauen und recherchieren, was die Begriffe "Einzelkosten" und "Gemeinkosten" bedeuten und wie sie bearbeitet/praktiziert werden.

2. Die Aufgaben aus dem Buch “IT-Berufe - Wirtschafts- und Geschäftsprozesse” anschauen und recherchieren, was die Begriffe "fixe Kosten", "variable Kosten" und "Gewinnschwelle" bedeuten und wie sie angewendet werden.

3. Recherchieren wie die Betriebsabrechnungsbögen bearbeitet werden. Für die Recherche das Infoblatt nutzen, dass uns zur Verfügung gestellt wurde.

4. Recherchieren was die Begriffe aus dem Lernjob bedeuten und diese mit eigenen Worten erklären.

Auswertung der Themenwoche

Diese Themenwoche war sehr herausfordernd. Eine Methode im Rechenwesen, welches für viele Schritte eigene Rechenwege aufweist. Die Bedeutungen von allen Begrifflichkeiten und ihren entsprechenden Rechnungen zu verstehen, war alles andere als leicht. Ich bezog meine Informationen wie immer aus vielen verschiedenen Quellen, um dieses Thema richtig zu interpretieren. Es viel mir des öfteren nicht leicht, da die Rechenwege sehr eigen und unübersichtlich waren. Und ich konnte nicht alle Aufgaben in Gänze erfüllen. 

Die Einteilungen der Kosten in KLS

Um eine klare Übersicht in der Berücksichtigung der kosten zu verschaffen, werden die anfallenden Kosten in 3 Kategorien unterteilt:

Kostenartenrechnung

Hier wird veranschaulicht, welche Kosten in welcher Höhe entstanden sind. Dabei werden die betrieblichen Kosten erfasst und in entsprechenden Kategorien unterteilt. Es gibt keine feste Regelung, welche Kategorien bei der Berechnung unbedingt dabei sein müssen und welche nicht. Da hat die jeweilige Firma komplette Freiheit bei der Erstellung der Kategorien.

Kostenstellenrechnung

Bei der Kostenstellenrechnung werden die Kostenarten aus der Kostenartenrechnung jeweils nach Entstehungsorten geordnet. Dabei berücksichtigt man diese als Gemeinkosten, vermerkt den Verteilschlüssel (bei Miete beispielsweise in m²), den allgemeinen Betrag und dann die Kosten aus den einzelnen Stellen. Hier nutzt man den Betriebsabrechnungsbogen zur Veranschaulichung.

Kostenträgerrechnung

In dieser Aufteilung werden die Einzelkosten und Gemeinkosten jeweils auf die Entstehungsgründe verteilt. Am Ende wird berechnet, ob sich die Dienstleistung/Produktherstellung rentiert. 

Grundlegende Fragen zu Kosten-Leistungsrechnung

Was ist Kosten-Leistungsrechnung?

Kosten-Leistungsrechnung ist ein Mittel, um eine Übersicht der Betriebsbilanz darzustellen. Im Gegensatz zu anderen Methoden innerhalb des Rechnungswesens, ist sie an interne Personenkreise gerichtet, weswegen es strikten gesetzlichen Vorschriften (wie z.B der Finanzbuchhaltung) nicht unterliegt.

Wozu dient die Kosten-Leistungsrechnung?

Sie dient der Übersicht der Soll- und Ist-Daten und berechnet, ob sich die Dienstleistung/Produktherstellung rentiert.

Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen?

Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein Verfahren, um die Kosten aus der Kostenartenrechnung, den korrespondierenden Stellen einzuteilen. 

Nenne zentrale Fachbegriffe der Kosten-Leistungsrechnung.

- fixe Kosten
- Einzelkosten
- Gemeinkosten
- Break-even-Point

Nenne die wichtigsten Kennzahlen der Kosten-Leistungsrechnung.

Einzel- und Gemeinkosten

Einzelkosten

Einzelkosten sind enstehende Rechnungen, die einem einzelnen Bezugsobjekt bzw. Kostenträger zugeordnet werden. Die bekanntesten Beispiele wären Rohstoffe, die ausnahmslos nur für einen spezifischen Kostenträger verwendet werden. Beispiel wäre dafür ein Stuhl: dieser benötigt Holz. Und das Holz wird nur dazu verwendet, um Stühle zu fabrizieren.

Gemeinkosten

Im Gegensatz zu den Einzelkosten sind Gemeinkosten Rechnungen, die nicht zu einem einzelnen Bezugsobjekt/Kostenträger zugeordnet werden können. Ein Beispiel wäre z.B Strom: dieser wird in mehreren Abteilungen unterschiedlich oft konsumiert, weswegen man bei der Berechnung diese auf mehreren Stellen in einem gewissen Verteilschlüssel (in diesem Fall Watt) anrechnen muss.

Weitere Begriffe

Break-Even-Point bzw. Gewinnschwelle

Dies bezeichnet den Punkt, ab dem Ausgabe und Einnahme sich gleich hoch befinden. Alles was fortan verdient wird, kann als Gewinn vermerkt werden. 

Fixe Kosten

Diese sind Kosten, die unabhängig von der erbrachten Leistung und Ausgabe immer anfallen. Beispiele für solche Kosten wären Miete, Versicherungen und Löhne der Mitarbeiter

Variable Kosten

Variable Kosten sind das genaue Gegenteil der Fixkosten: diese bewegen sich entsprechend der Produktionsmenge. Beispiele für solche wären Rohstoffe, Hilfsstoffe, und Materialkosten. Addiert man diese zu den Fixkosten, bekommt man die Gesamtkosten.

Produktiver Lohn

Löhne die bei der Produktionsherstellung anfallen.

Unproduktiver Lohn

Löhne die nicht unmittelbar für die Produktionsherstellung anfallen.

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Kosten- und Leistungsrechnung von Nuri Bozyigit ist mit einer Creative Commons Attribution 3.0 Unported Lizenz ausgestattet.

Jede der Bedingungen kann aufgehoben werden, sofern Sie die ausdrückliche Genehmigung von Nuri Bozyigit dazu erhalten.

Einzel- und Gemeinkosten (Aufgaben)

1) Errechnen sie mit folgenden Angaben:

Gemeinkosten 240.000,00 €,
unproduktive Löhne 30.000,00 €,
produktive Löhne 120.000,00 €,
Einzelkosten: 100.000,00 €

a) Selbstkosten in Euro

Die oben genannte Faktoren ergeben im Summe die Selbstkosten: 490.000,00€

b) Gemeinkostenzuschlagssatz auf produktive Löhne in Prozent

Dies wird Berechnet, in dem man die Gemeinkosten mit den unproduktiven Löhnen addiert. Deren Verhältnis zu den produktiven Löhnen ist dann auch das Ergebnis:
240.000,00 € (Gemeinkosten) + 30.000,00 € (unproduktive Löhne) = 270.000,00€
270.000,00 * 100 / 120.000 (produktive Löhne) = 225%

c) Anteil der unproduktiven Löhne an den Gesamtlohnkosten in Prozent

Errechnet wird dies durch das Verhältnis der unproduktiven Löhne zu der Summe der beiden Lohnfaktoren (produktive und unproduktive Löhne).
120.000,00 € (produktive Löhne) + 30.000,00 (unproduktive Löhne) = 150.000,00 €
30.000,00 (unproduktive Löhne) * 100 / 150.000 = 20%.

2) Berechnen sie die Stundenverrechnungssätze netto (ohne Umsatzsteuer)

a)
Durchschnittlicher Stundenlohnsatz Fertigungslöhne 16,00 €,
Gemeinkostenzuschlagssatz auf produktive Löhne (Fertigungslöhne) 210 %,
Gewinnaufschlag 12 %

Lohnsatz Fertigungslöhne: 16,00 € 

+ Gemeinkostenzuschlagssatz: 33,60 € 

= Selbstkostensatz: 49,60 

+ Gewinnaufschlag: 5,95 

= Stundenverrechnungssatz: 55,55 € 

b)
Durchschnittlicher Stundenlohnsatz Fertigungslöhne 12,00 €,
Gemeinkostenzuschlagssatz auf produktive Löhne (Fertigungslöhne) 160 %,
Gewinnaufschlag 7 %

Lohnsatz Fertigungslöhne: 12,00 €

+ Gemeinkostenzuschlagssatz: 19,20 €

= Selbstkostensatz: 31,20 €

+ Gewinnaufschlag: 2,18 €

= Stundenverrechnungssatz: 33,38 €

c)
Durchschnittlicher Stundenlohnsatz Fertigungslöhne 14,50 €,
Gemeinkostenzuschlagssatz auf produktive Löhne (Fertigungslöhne) 175 %,
Gewinnaufschlag 8,5 %

Lohnsatz Fertigungslöhne: 14,50€

+ Gemeinkostenzuschlagssatz: 25,38 €

= Selbstkostensatz: 39,88 €

+ Gewinnaufschlag: 3,39 €

= Stundenverrechnungssatz: 43,27 €

Vervollständigung der BAB

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Berechnung des Herstellkosten des Umsatzes

782.967,96 (Summe: Material)
+ 3.954.464,09 (Summe: Fertigung)
+ 3.750.000,00 (Fertigungsmaterial)
+ 872.350,50 (Fertigungslöhne)
- 38.000,00 (Bestandsmehrung)
+ 2500,00 (Bestandsminderung)

=  9.324.282,55 (Herstellkosten des Umsatzes)

Berechnung der Gemeinkostenzuschlagssätze

782.967,96 (Summe: Material) / 3.750.000,00 (Fertigungsmaterial) * 100 = 20,88%
3.954.464,09 (Summe: Fertigung) / 872.350,50 (Fertigungslöhne) * 100 = 453,31%
792.188,10 (Summe: Verwaltung) / 9.324.282,55 (H.k. des Umsatzes) * 100 = 8,50%
381.023,91 (Summe: Vertrieb) / 9.324.282,55(H.k. des Umsatzes) * 100 = 4,09%

Curry-Yupp - Berechnungen der vier Produkte

Kostenarten:

Materialkosten

Fleisch:
- Currywurst: 2700€
- Schaschlikspieß: 1500€
Pommes: 3600€

Öl und Fett zum braten und frittieren:
- Currywurst: 150€ (30%)
- Schaschlik: 50€ (10%)
- Pommes: 300€ (60%)

Gemüse (Zwiebeln, Paprikaschoten):
- Schaschlik: 150€

Currysauce, Mayonnaise, Ketchup:
- Currywurst: 299,7€ (33,3%)
- Pommes: 599,3€ (66,6%)

Getränkedosen (Cola, Limo, Bier): 1050€

Fertigungskosten

Lohnempfängerinnen - Köchinnen:
- „Grill-Marie“: 2000€ (40%)
- „Fritten-Erna“: 3000€ (60%)

Gehälter

„Curry-Jupp“ (Einkauf, Verkauf, Verwaltung, Reinigung):
- Marie: 800€
- Erna: 800€
- Verwaltung: 2400€

Energiekosten

- Strom, Gas, Wasser: 1500€

Standplatzmiete

- Standplatzmiete: 1200€

KfZ-Kosten

Abschreibung (AfA), Steuer, Versicherung, Diesel usw.: 1000€

Summe: 23.100,00€

Kostenstellen:

 

 undefined

Kostenträgerrechnung:

Materialkosten:

Currywurst: 4649,7€
Schaschlik: 2200€
Pommes: 7499,3€
Getränkedosen: 1050€
Gesamt: 15.400€

Materialgemeinkosten: 700€ / 15.400€ = 0,045% * 100 = 4,5%

Zuschlagssatz:
Currywurst: 0,045 * 4649,7 = 209,2365€
Schaschlik: 0,045 * 2200 = 99€
Pommes: 0,045 * 7499,3 = 337,4685€
Getränkedosen: 0,045 * 1050 = 47,25€

Fertigungslöhne:

Marie: 800€
Erna: 800€
Gesamt: 1600€

Fertigungsgemeinkosten: 2500€ / 1600€ = 1,5625% * 100 = 156,25%

Zuschlagssatz:
Maria: 1,5625 * 800 = 1250€
Erna: 1,5625 * 800 = 1250€

Currywurst: 600 € * 1,5625 = 937,5€
Schaschlik: 200€ * 1,5625 = 312,5€
Pommes: 800€ * 1,5625 = 1250€

Kalkulatorische Kosten:

Strom, Gas, Wasser: 1500€
Standplatzmiete: 1200€
Abschreibung (AfA), Steuer, Versicherung, Diesel usw.: 1000€
Gesamt: 3700€

Zwischensumme der Herstellkosten: 

15.400€ + 1600€ + 3700€ + 700€ + 2500€ = 23.900€
Currywurst = 6122,81€
Schaschlik = 4937€
Pommes = 7705,88425€
Getränkedosen = 4336,125€

Verlwartungsgemeinkosten:

1450€ / 23.900€ = 0,06066945%

Currywurst = 6122,81€ * 0,06066945% = 371,46€
Schaschlik = 4937€ * 0,06066945% = 299,52€
Pommes = 7705,88425€ * 0,06066945% = 467,51€
Getränkedosen = 4336,125€ * 0,06066945% = 263,07€

Vertriebsgemeinkosten:

1450€ / 23.900€ = 0,06066945%

Currywurst = 6122,81€ * 0,06066945% = 371,46€
Schaschlik = 4937€ * 0,06066945% = 299,52€
Pommes = 7705,88425€ * 0,06066945% = 467,51€
Getränkedosen = 4336,125€ * 0,06066945% = 263,07€

Umsatz

Currywurst = 209,2365€ + 937,5€ + 371,46€ + 371,46€ = 1888,73€
Schaschlik = 99€ + 312,5€ + 299,52€ + 299,52€ = 1010,54€
Pommes = 337,4685€ + 312,5€ +467,51€ + 467,51€ = 1584,98€
Getränke = 47,25€ + 263,07€ + 263,07€ = 573,39€
Gesamt = 5010,39€

Currywurst: 5€ * 4500 = 22500€
Schaschlik: 7€ * 1500 = 10500€
Pommes: 3€ * 9000 = 27000€
Getränke 2,50€ * 3000 = 7500€
Gesamt: 67500€

Currywurst: 22500€ - 1888,73€ = 20611,27€ (91,60%)
Schaschlik: 10500€ - 1010,54€ = 9489,46€ (90,37%)
Pommes: 27000€ - 1584,98€ = 25415,02 (94,12%)
Getränke 7500€ - 573,39€ = 6929,61 (92,39%)
Gesamt: 67500€ - 5010,39€ = 62489,61€ (92,57%)

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